MRT-Untersuchung der Prostata (3 Tesla) ohne Spule im Enddarm

Das Prostatakarzinom

Das Karzinom der Prostata ist der häufigste bösartige Krebs des Mannes. Bei jüngeren Männern ist das Karzinom üblicherweise aggressiver als bei älteren Patienten und führt häufiger zu Absiedlungen (Metastasen) im Knochen oder anderen Organen.

Die frühzeitige Diagnostik besitzt für die Überlebensrate also eine hohe Bedeutung, ist aber mit den bisherigen Methoden noch unzureichend: Der manuellen Abtastung über den Dickdarm, der Ultraschalluntersuchung und selbst der Gewebeentnahme (Biopsie] können entlegene Tumoren in der Prostata entgehen. Der Blutwert PSA kann auch bei nicht-bösartigen Prostatavergrößerungen erhöht sein. Deshalb hat die urologische Fachgesellschaft die multiparametrische Prostata-MRT [mp-MRT der Prostata) sehr befürwortet und in die neuen Empfehlungen aufgenommen.

Wann ist die mp-MRT der Prostata sinnvoll?

  • Bei erhöhtem PSA-Wert oder auffälligem Tastbefund, um ein bösartiges Prostatakarzinom gegenüber einer gutartigen Prostatahyperplasie (BPH) oder einer Entzündung [Prostatitis) abzugrenzen

  • Im Rahmen der Vorsorge bzw. bei familiärem Risiko für Prostata-Krebs

  • Zur Kontrolle von verdächtigen Befunden (PIRADS 3), bei ansteigendem PSA-Wert

  • Bei neuem Tastbefund bei einem bekannten Prostata-Leiden

  • Bei bekanntem Prostatakarzinom, um das Fortschreiten zu überwachen

Wie funktioniert die mp-MRT der Prostata?

In der Radiologie Darmstadt wird die Untersuchung gemäß den neuesten Anforderungen der Arbeitsgemeinschaft Uroradiologie der Deutschen Röntgengesellschaft durchgeführt. Hierzu wurden unsere Geräte [Ultrahochfeld- 3Tesla-MRT Siemens Skyra] vom Bund Deutscher Radiologen [BOR) und unsere Befunder von der Deutschen Röntgengesellschaft [DRG] zertifiziert: ein Alleinstellungsmerkmal in Südhessen.

Die spezielle Gerätetechnik erlaubt die Untersuchung ohne eine unangenehme Empfängerspule im Enddarm mit höchster diagnostischer Genauigkeit: Zur Messung der Zelldichte [Diffusionsbildgebung], zur zeitlich hoch aufgelösten Messung der Kontrastmittelanreicherung und zur räumlich hochauflösenden Organdarstellung.
Die Untersuchungszeit beträgt nur ca. 25 Minuten, dabei liegt der Patient bequem auf dem Rücken. Zur Kontrastmittelgabe wird ein sehr gut verträgliches Gadolinium-Präparat verabreicht. Nur in sehr seltenen Einzelfällen kommt es zu allergischen Reaktionen.

Auswertung der mp-MRT der Prostata

Gemäß der aktuell gültigen Klassifikation PIRADSv2 werden aufgefundene Läsionen mittels des PIRADS-Score erfasst und bestimmt. Dieser reicht von PIRADS 1 (sehr geringe Wahrscheinlichkeit für einen bösartigen Prostata-Tumor) bis PIRADS 5 (sehr hohe Wahrscheinlichkeit). Die Auswertung erfolgt an einer speziellen Workstation von Aycan, ebenfalls ein Alleinstellungsmerkmal in Südhessen. Direkt nach der Untersuchung erhalten Sie ein ausführliches Befundgespräch mit Erläuterung des Ergebnisses und für den behandelnden Urologen einen ausführlichen schriftlichen Befundbericht mit Nennung der Läsionen in einer Schemazeichnung, einer Bilddokumentation und eine schriftliche Empfehlung für das weitere Vorgehen.

Beispielsweise können die in der mp-MRT verdächtige Befunde vom behandelnden Urologen mit der Fusionsbiopsie sehr gezielt abgeklärt werden.

Wie müssen sich Patienten vorbereiten?

Bitte bringen Sie Ihre aktuellen (< 6 Monate) Nierenwerte (Kreatininwert = Krea, bzw. Glomeruläre Filtrationsrate = GFR) mit. Enthaltsamkeit vor der Untersuchung ist nicht erforderlich. Unmittelbar vor der Untersuchung entleeren Sie bitte Enddarm und Harnblase. Sollte bereits eine Gewebeprobe (Biopsie) durchgeführt worden sein, sollte bis zur nächsten mp-MRT der Prostata eine Zeit von 6 Wochen verstreichen.

Falls vorhanden, bringen Sie bitte mit:

  • Urologischer Arztbrief

  • Zuletzt bestimmter PSA Wert

  • Ergebnis vorangegangener Gewebeproben (Biopsie-Ergebnis)

mrt-prostata-3Tesla-MRT

Bildbeispiel für ein Prostata-Karzinom: auf dem linken Bild ist der bösartige Tumor kaum zu sehen. Dagegen kann mittels unserer speziellen Technik das Karzinom auf dem rechten Bild als grüne Läsion im roten Kreis zuverlässig sichtbar gemacht werden.
(Zum Vergrößern bitte anklicken)

Welche Patienten dürfen nicht untersucht werden?

Patienten mit Herzschrittmacher, einer Innenohrprothese oder implantierten Medikamentenpumpen können nicht im MRT untersucht werden. Bei Patienten mit Implantaten (Bsp. künstliche Herzklappe) ist die Untersuchung nur bei 3Tesla-MRT-tauglichen Implantaten durchführbar. Bitte klären Sie vor Vereinbarung eines Untersuchungstermins ab, ob es sich bei Ihrem Implantat um ein 3Tesla-MRT-taugliches Implantat handelt und bringen Sie den entsprechenden Ausweis mit zur Untersuchung. Patienten mit einer bekannten Gadoliniumallergie [Gadolinium = MRT-Kontrastmittel) dürfen nicht mit Kontrastmittel untersucht werden.

Was kostet die Untersuchung?

Die Kosten der mp-MRT der Prostata werden in der Regel von den privaten Krankenkassen übernommen. Bei gesetzlich Versicherten erfolgt die Abrechnung ebenfalls in Anlehnung an die Gebührenordnung für Ärzte [GOÄ] als Selbstzahlerleistung. Möglicherweise übernehmen auch gesetzliche Krankenkassen die Kosten, was Sie allerdings selbst im Vorfeld mit Ihrer Versicherung abklären müssen. Einen schriftlichen Kostenvoranschlag zur Vorlage bei der Kasse erhalten Sie unter: (kva@radiologie-darmstadt.de)

Terminvereinbarung

Radiologie Darmstadt Praxis in Fachärztezentrum am Klinikum Darmstadt
Grafenstraße 1 3 64283 Darmstadt
Tel. 06151-60630-0
Fax. 06151-60630-10
Ihr Ansprechpartner bei Rückfragen ist Dr. med. Armin Dick

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Unsere Informationsbroschüre 3-Tesla-MRT-Untersuchung der Prostata

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Unsere Publikation

Erfahren Sie mehr:

Neue Untersuchungsmethode mit High-End Gerät liefert zuverlässige Ergebnisse zur Prostatakrebs-Erkennung und schließt diagnostische Lücke. - FRIZZ MAG | #439 | OKTOBER 2019

Neue Untersuchungsmethode mit High-End Gerät liefert zuverlässige Ergebnisse zur Prostatakrebs-Erkennung und schließt diagnostische Lücke. - FRIZZ MAG | #439 | OKTOBER 2019